Synagoge Bad Sülze

Region: Vorpommern-Rügen
Adresse: Bad Sülze, unbekannt
Erhaltung: unbekannt

Geschichte der Synagoge

Mangels Kenntnisse über eine jüdische Bevölkerung in der ersten Phase der jüdischen Besiedlung Mecklenburgs können derzeit keine Aussagen darüber gemacht werden, ob es hier schon damals eine Synagoge in der Stadt Sülze gegeben hat.

Erste Hinweise auf ein jüdisches Gotteshaus stammen aus dem Jahr 1819. Die Entscheidung zur Anschaffung einer Synagoge und einer Schule trafen in diesem Jahr laut eines Versammlungsprotokolls der Vorsteher Fränkel, D. Warburg, J. Valentin, A. Michaelsen, J. Löwenthal, der Goldschmied Ahrendt, Moses Bachrach, Herz Bachrach, Abraham Ahrendt und S. Warburg. Der Tischlermeister Drenckow verkaufte am 11. Oktober 1819 für etwa 160 Reichstaler eine Werkstelle und einen Stall an die jüdische Gemeinde Sülze. Die Gemeinde plante, die Werkstelle mit einer Breite von 15 Fuß und einer Länge von 20 Fuß zur Israelitischen Schule und den sich daran anschließenden Stall mit einer Breite von 19 Fuß und einer Länge von 24 Fuß zur Synagoge umzubauen. Der Magistrat genehmigte den Vertrag am 2. Mai 1820. Der Zugang erfolgte später durch das Nachbarhaus des Schutzjuden Jeremias Israel Warburg. Für das Grundstück hatte die Gemeinde ein jährliches Grundgeld von 39 Reichstalern N 2/3 zu entrichten.

Zumindest für das Jahr 1876 ist ein Synagogendiener namens H. Singermann belegt. Darüber hinaus ist über die Geschichte der Sülzer Synagoge nichts überliefert. Die heutige Lage der ehemaligen Synagoge ist derzeit nicht zu ermitteln.

Wie einer Mitteilung der Gemeinde an das Ministerium für geistliche Angelegenheiten vom 10. Januar 1912 zu entnehmen ist, musste die Synagoge schon im Jahr 1896 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Das beräumte Grundstück wurde anschließend verkauft.

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(Gramenz, Jürgen / Ulmer, Sylvia - 15.02.2017)
Quellen:

  • Landeshauptarchiv Schwerin: Rep. 5.12-7/1, Nr. 9092 (Meck.-Schwerin Ministerium für Unterricht, Kunst, geistliche Angelegenheiten); Rep. 10.72-3/1, Nr. 401 (Jüdische Gemeinden); Rep. 10.72-3/1, Nr. 404 (Gemeinderechnungen), Nr. 403 (Statistik, Geburten, Todesfälle etc.)