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Persönlichkeiten

Personen jüdischer Abstammung oder Religion haben Mecklenburg lange Zeit mit geprägt. Waren sie zunächst gezwungenermaßen auf den Handel beschränkt und konnten sich deshalb nur dort einen Namen erarbeiten, standen ihnen später mit der fortschreitenden rechtlichen Emanzipation der Juden die Tore zur sozialen, beruflichen oder wissenschaftlichen Entfaltung in der Mecklenburger Gesellschaft, in anderen deutschen Landen oder im Ausland endlich offen. Jüdische Professoren und Wissenschaftler, Juristen, Mediziner, Unternehmer, Künstler, Politiker und Visionäre waren bis zum Aufkommen des Nationalsozialismus ebenso erfolgreich wie ihre christlichen Mitmenschen und in weiten Teilen der Bevölkerung als Experten ihres Faches gleichfalls beliebt und geschätzt.

So ist heute nicht mehr vielen bekannt, dass selbst der Vater der parlamentarisch-demokratischen Verfassung des neu gebildeten Freistaates Mecklenburg-Schwerin vom 17. Mai 1920 jüdischer Abstammung war: der Schweriner Rechtsanwalt und Politiker Justizrat Felix Löwenthal.

Es ist augenscheinlich, dass in der Liste bekannter Persönlichkeiten Frauen eher eine Seltenheit sind. Wie in der damaligen, patriarchalisch geprägten Gesellschaft nicht anders zu erwarten, bildete den Kern jeder christlichen als auch jüdischen Familie in aller Regel der Mann. Frauen hatten sich dem Mann unterzuordnen und waren generell rechtlich und gesellschaftlich benachteiligt. Gleichberechtigung sollte noch lange ein Fremdwort bleiben. Es wundert daher nicht, dass Frauen allein aus den herrschenden gesellschaftlichen Umständen heraus kaum in der Lage waren, Karriere zu machen.

Diese Liste stellt darüber hinaus keine Wertung nach der Bedeutung der Persönlichkeiten dar, sondern soll einen losen Überblick über bekannte jüdische Persönlichkeiten in oder aus Mecklenburg bieten. Sie wird kontinuierlich erweitert.

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(Gramenz, Jürgen / Ulmer, Sylvia - 20.09.2015)