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Levin Hirsch (Jehuda Leb) Levi

(* Juli 1734 — † 14. Mai 1796 Stockholm)

Der spätere Oberrabbiner von Stockholm, Levin Hirsch Levi oder Jehuda Leb, wie er mit seinem hebräischen Namen hieß, wurde im Juli 1734 geboren. Über seine Herkunft ist nichts weiter bekannt. Er studierte in Berlin, später in Hamburg unter dem berühmten Ober-Landrabbiner Jonathan Eibeschütz. Vermutlich durch seine Vermittlung wurde Levi zum Landrabbiner in Birnbaum/Międzychód ernannt. Wann genau er diese Stelle wieder aufgab, ist unklar. Spätestens um 1763 war er bereits Rabbiner und Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Alt-Strelitz.

Seit 1774 waren nicht wenige jüdische Familien nach Schweden gezogen, bis schließlich bei der auf insgesamt 40 Mitglieder angewachsenen Gemeinde in Stockholm der Wunsch nach einem eigenen Rabbiner entstand. Als Levi im Jahre 1780 sich auf einer Reise durch das Holsteinische nach Kopenhagen befand, erreichte ihn der Ruf nach Stockholm als Rabbiner, dem er offensichtlich nach kam. Hier richtete er zunächst in einem Privathaus eine Synagoge ein und begann damit, Gottesdienste durchzuführen. Am 22. Juni 1783 ernannte ihn der König auf seinen Antrag zum erster Oberrabbiner zu Stockholm und verfügte gleichzeitig, dass dieses Amt fortan weiterzuführen sei. Levi war zu diesem Zeitpunkt auch der einzige Religionslehrer im Königreich Schweden. Der König wies gleichzeitig die Magistrate in Norrköping, Gothenburg und Marstrand an, in Religionssachen Levis Anweisungen Folge zu leisten. Er war damit praktisch der Oberrabbiner des gesamten Königreichs. Levi verstarb am 14. Mai 1796 in Stockholm.

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(Gramenz, Jürgen / Ulmer, Sylvia - 14.02.2016)
Quellen: