Jüdischer Friedhof Marlow

Region: Vorpommern-Rügen
Adresse: Marlow, Alte Burgstraße
Erhaltung: überbaut

Geschichte des Friedhofs

In der Stadt Marlow hat es einen jüdischen Friedhof gegeben, der allerdings erst aus der Zeit nach der jüdischen Wiederbesiedlung Mecklenburgs stammt. Über ihn ist derzeit weder der Zeitpunkt seiner Anlegung noch die Dauer seiner Nutzung bekannt. Er lag am Ausgang der Alten Burgstraße, wo viel später in den 1930er Jahren ein Bauer namens Scheminski ein Wohnhaus und einen Stall errichtete. Seine Größe soll einem damaligen Hausgarten entsprochen haben. Vermutlich wurde die jüdische Begräbnisstätte schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr genutzt, denn als die Gemeinde von Sülze, zu der die Marlower Juden gehörten, am 26. April 1914 aufgelöst wurde, war das weitere Schicksal des jüdischen Friedhofs in Marlow offensichtlich nicht mehr zu klären. Er soll jedoch um 1920 noch existiert, aber verwildert gewesen, später dann verschwunden sein. Die wenigen Grabsteine sollen im Fundament eines neu erbauten Hauses verbaut worden sein.

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(Gramenz, Jürgen / Ulmer, Sylvia - 20.05.2017)
Quellen:

  • Brocke, Michael / Ruthenberg, Eckehart / Schulenburg, Kai Uwe: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin), Institut Kirche und Judentum, Berlin 1994
  • Rösel, Eleonore: Jüdisches Leben in Ribnitz und Umgebung, Kleine Schriftenreihe Regionalgeschichte, Heft 3, Scheunen-Verlag, Kükenshagen 1996