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Güstrow

Zur jüdischen Geschichte von Güstrow


Die Stadt Güstrow verfügte bereits nach der Erstbesiedlung Mecklenburgs durch Juden über jüdische Einwohner, die an den „Gärten“ im Bereich des heutigen Klosterhofes gewohnt haben und zuvor aus Brandenburg vetrieben worden sein sollen. Wann genau sich diese hier angesiedelt hatten, ist jedoch unbelegt. Es wird vermutet, dass dies schon um 1270 geschah, womit Güstrow zu den ersten Orten in Mecklenburg mit jüdischen Bewohnern gezählt haben dürfte.

Dass es sich hier bereits um eine echte jüdische Gemeinde gehandelt haben muss, belegen Überlieferungen des Orientalisten Oluf Gerd Tychsen und des späteren Güstrower Rabbiners Dr. Leopold Donath. Danach sollen die Güstrower Juden um 1300 ebenfalls im Bereich des heutigen Klosterhofes eine erste Synagoge in der Stadt errichtet haben. Sie verfügten nach einer Notiz im Güstrowischen Stadtbuch aus dem Jahr 1500 damals ebenso über einen jüdischen Friedhof, der sich außerhalb der Stadt vor dem Hageböcker oder Hagebücher Tor in Richtung Schwerin auf den Domwiesen befunden haben soll. Seine Existenz wird dann nochmals durch mehrere spätere Urkunden aus den Jahren 1363 bis 1652 belegt. Er muss dann allerdings eingeebnet worden sein, vermutlich während des Dreißigjährigen Krieges.

Lange währte diese erste Phase der jüdischen Besiedlung Güstrows jedoch nicht. Schon 1325 war es in Krakow am See zum Vorwurf der Hostienschändung gegen die dortige Judenschaft gekommen, die zur Vernichtung der gesamten jüdischen Einwohnerschaft führte. Dieser Vorfall dürfte für den damals herrschenden Herzog Johann II. die Vorlage geliefert haben, sich ebenso der Juden zu entledigen und sich vor allem an deren Hab und Gut schadlos halten zu können. So kam es 1330 unter fadenscheinigen Behauptung auch hier zum Vorwurf der Hostienschändung gegen die Güstrower Juden, die allesamt gemeuchelt oder vertrieben und ihr gesamtes Vermögen eingezogen wurde. Ihre Synagoge wurde zerstört und man errichtete an ihrer Stelle eine Kapelle, an deren Ort nach einem Brand 1509 ein Franziskaner-Kloster erbaut wurde. Ob sich danach wieder Juden in Güstrow ansiedelten, ist unbekannt. Aber ihre Geschichte hätte auch hier nach dem Sternberger Hostienfrevelprozesses im Jahr 1492 geendet, in dessen Folge alle Juden aus Mecklenburg vertrieben worden waren.

Im Gegensatz zu vielen anderen Mecklenburger Städten erfolgte die Neuansiedlung von Juden in Güstrow zunächst sehr verhalten. Der erste, nach einer Steuerliste vom 1. Oktober 1760, die den gesamten Zeitraum von 1749 bis 1760 abdeckte, nachweisbare Schutzjude in Güstrow war Jesaias Jeremias Israel, ein Sohn des späteren Oberrabbiners Jeremias Israel, der sein Privileg am 19. November 1749 erhalten und dafür jährlich 12 Reichstaler Schutzgeld zu zahlen hatte. Weshalb in diesem gesamten Zeitraum hier nur ein Schutzjude ansässig war, ist ebenso unklar wie auch unüblich für ganz Mecklenburg, als in anderen Orten sich bereits mehrere Schutzjuden angesiedelt hatten.

Bis 1767 müssen sich dann drei weitere Schutzjuden mit ihren Familien in Güstrow niedergelassen haben. Nach einer von Tychsen überlieferten Teilnehmerliste des Judenlandtags in Crivitz im Jahr 1767 waren aus Güstrow dort neben dem bereits erwähnten Schutzjuden Jesaias Jeremias Israel noch drei weitere anwesend: ein Bruder des ersten Schutzjuden namens Joseph Jeremias Israel, der aus Frankfurt/Oder stammende Isaac (Itzig) Aaaron, Bruder des am Schweriner Hofe ansässigen und angesehenen Petschierstechers und Hofagenten Philipp Aaron, sowie ein Petschierstecher Meier aus Landsberg an der Warthe, der ein Schwager des genannten Philip Aaron war. Ganz offensichtlich hatte Letzterer seine Beziehungen zum dortigen Fürsten spielen lassen und war deshalb zumindest für die Ansiedlung Isaac Aaarons und Meiers in Güstrow verantwortlich.

In die Folgejahrzehnten müssen sich weitere Schutzjuden angesiedelt haben, Belege dafür sind aber nur indirekt zu finden. So machte 1783 ein weiterer Jude durch eine Heldentat auf sich aufmerksam. Der Hofgraveur Meyer Löser zu Güstrow rettete in diesem Jahr die Stadt vor einer Feuersbrunst, als er nachts einen ausgebrochenen Brand bemerkte und löschte. Er scheint damit der fünfte Schutzjude in Güstrow gewesen zu sein. Nach Donath gab es in diesem Jahr insgesamt 46 christliche Kaufleute und nur fünf Schutzjuden, die ihnen Konkurrenz machten. Trotzdem war der Magistrat der Ansicht, die Juden würden die Kaufleute übervorteilen, weswegen der Magistrat den Zuzug eines weiteren, aus Gnoien stammenden Schutzjuden verhindern wollte, allerdings vergeblich, denn der Herzog schrieb das Privileg dennoch auf Güstrow um.

Erst im Mai 1804 erhielt diese kleine jüdische Gemeinde ein Grundstück von der Stadt zur Pacht, das in der Nähe des Mühlentores an der Neukruger Straße nordwestlich des Stadtzentrums lag und als Friedhof dienen sollte.

Noch im Jahr 1811 muss die jüdische Gemeinde in Güstrow im Verhältnis zu anderen Mecklenburger Städten klein gewesen sein. Laut der Berichte der örtlichen Steuerstuben zu Knechten ansässiger Schutzjuden auf Anforderung der Steuer-Policey- und städtischen Cämmerey-Commißion zu Güstrow vom 18. Juni 1811 gab es in Güstrow keine Schutzjuden, die Knechte hielten. In den Folgejahren muss es dann aber zu einem rapiden Zuzug jüdischer Familien gekommen sein. Bei der Annahme der erblichen Familiennamen auf der Grundlage des Emanzipationsedikts im Jahr 1813 meldete die jüdische Gemeinde von Güstrow am 3. Juli 1813 insgesamt 16 Familiennamen, von denen 13 unterschiedlich waren: Ahrens, Beer, Brackenheim (später Bragenheim), Cohen, Elias, Franck, Israel, Jacobsen, Löser, Marcus, Pincus, Rothenburg und Salinger.

Diese Annahme von erblichen Familiennamen war eine Forderung des Emanzipationsedikts vom 22. Febuar 1813 gewesen, das den Mecklenburger Juden gegen den Widerstand der Land- und Ritterstände sowie der Magistrate nahezu gleiche Rechte wie der christlichen Bevölkerung zusicherte. Die errungenen Rechte der Juden endeten allerdings schon 1817 mit der Kassation der vorgenannten Konstitution auch in Güstrow. In den Folgejahren kam es dann in allen deutschen Landen zu Aktionen gegen Juden. Die als Hep-Hep-Krawalle bekannt gewordenen Auschreitungen fanden ihren Höhepunkt im Jahr 1819. In Mecklenburg fanden diese aber nur recht geringe Nachahmer. Güstrow jedoch bildete dabei eine unrühmliche Ausnahme. Wie Donath berichtet, gab es hier im Vorfeld antijüdische Flugblätter und Hetzschriften, die zu Gewalttaten gegen die 14 jüdischen Familien in Güstrow aufriefen. Es soll auch ein Plan von Christen ausgearbeitet worden sein, wonach am Abend Jom Kippur, des jüdischen Versöhnungstages, insgesamt 173 Männer die Juden in der Synagoge bei ihren Feierlichkeiten überfallen und getötet werden sollten. Dazu soll schon eine Kiste mit Messern im Hause eines Güstrowers bereit gehalten worden sein. Es kam dann zu einer Kundgebung, in dessen Folge ein Mann namens Bär und sein Gehilfe Schiff bedrängt worden sein sollen. Letztlich wurde die weitere Umsetzung des Mordplans durch den Bürgermeister, den Stadtkommandanten und die Garnison verhindert, als die Synagoge von Mannschaften umstellt und gesichert wurde.

Schon 1825 gehörte Güstrow zu den großen jüdischen Gemeinden im Land. Das Generalverzeichnis der in den Städten des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin privilegierten Schutzjuden wies für dieses Jahr die enorme Anzahl von 29 Schutzjuden aus: Michel Israel, Meyer Nathan Cohen, Gotthilff Pincus, Joseph Marcus, Salomon Meyer Löser, Isaac Beer, Nathan Meyer Löser, Hirsch Beer, Joseph Jacobsen, Isaac Daniel Brackenheim, Calmar David Franck, Abraham Behrens, Heymann Jacob Rotenburg, die Witwe des David Meyer Ahrens, Isaac Seelig, Israel Nathan, Moses Hirsch, Salomon Fränckel, Jeremias Nathan, Hirsch Jacob Lilienfeldt, Abraham Michaelsen, Lazarus Würtzburg, Levin Heymann Rotenburg, Samson Israel, Löser Cohen, David Cohen, die Witwe des Benjamin Jacobs, Ruben Israel und Wolff Marcus Hinrichsen.

Seit Ende des 18. Jahrhunderts soll für die Gottesdienste der Gemeinde zunächst eine Betstube in einer angemieteten Wohnung auf dem Ratsbauhof in der Baustraße/ Ecke Armesünderstraße genutzt worden sein. Für diese hohen Mitgliedszahlen aber außerordentlich spät, nämlich 1829, wurde dann durch Spenden und einen größeren Nachlass einer Frau Jacobsen eine Synagoge auf dem Grundstück Krönchenhagen 13 errichtet. Wie die meisten anderen Mecklenburger Landstädte auch erhielt Güstrow um die Mitte des 19. Jahrhunderts, genauer am 3. April 1846, eine landesherrlich verordnete Gemeindeordnung, die den rechtlichen Rahmen innerhalb der Gemeinde bestimmte. Diese enthielt landesweit übliche Regelungen, wie das sogenannte Patronat, ein Amt, das durch den jeweiligen Bürgermeister Güstrows bekleidet wurde.

Erstaunlicherweise ist aus der Blütezeit der Güstrower Gemeinde von etwa Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts, derzeit recht wenig bekannt. Obwohl die Gemeinde zunächst klein war und spät startete, entwickelte sie sich zur drittgrößten, zeitweilig sogar neben Schwerin zur zweitgrößten jüdischen Gemeinde im Land. Sie brachte einige bekannten Persönlichkeiten hervor, so Löser Cohen, der als Freiwilliger Jäger an den Napoleonischen Befreiungskriegen teilnahm und darüber später einen viel beachteten Bericht verfasste, Israel Nathan, der mit seinem Testament eine Stiftung zur Unterstützung unbemittelter und in Notlagen befindlicher, ehelicher weiblicher Nachkommen ohne Ansehung der Konfession in die Wege leitete oder der Güstrower Viehhändler August Cohn, der später auch eine Leichenhalle auf dem jüdischen Friedhof stiftete. Nicht zuletzt ist auch Dr. Leopold Donath, neben Tychsen einer der wichtigsten Bewahrer und Überlieferer der jüdischen Geschichte Mecklenburgs, durch sein hiesiges Wirken als Rabbiner mit Güstrow verbunden. Auch der jüdische Gutsbesitzer und Geheime Finanzrat Israel Jacobson wirkte hier, als er nach 1816 von der jüdischen Gemeinde zeitweise zu ihrem Vorsteher gewählt worden war. Güstrower Juden gründeten hier auch Unternehmen, die später Güstrow oder Mecklenburg mitprägten. Isidor und Max Samuel eröffneten in Güstrow ein Schuhgeschäft und eine Gummifabrik für orthopädische Produkte, aus der sie 1909 die Mecklenburger Schuhfabrik bildeten. Nachdem sie 1916 ihren Firmensitz nach Rostock verlegt hatten, enstanden dort daraus später die bekannten EMSA-Werke. Erwähnenswert ist auch die Chemische Fabrik Dr. Ernst Heilmann, die hier 1894 gegründet worden war, und die Bettfederfabrik Max Oppen (Oppenheimer), die zu einem der größten Arbeitgeber in Güstrow werden sollte.

Die für Mecklenburg typische, ab Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende Landflucht, Abwanderung oder Emigration setzte hier viel später ein, ließ dann aber auch die Güstrower Gemeinde schrumpfen. Im Oktober 1911 kam erstmals kein Minjan, die rituell erforderliche Mindestanzahl von zehn Männern für den Gottesdienst, mehr zustande. Durch Pogrome in Ländern des Ostens war es dann aber auch in Güstrow von 1908 bis 1915 zur Zuwanderung von Ostjuden, hier insgesamt 41, gekommen. Es war Fluch und Segen zugleich, denn es vergrößerte zwar die Güstrower Gemeinde wieder, stellte diese dann aber vor die gleichen Probleme, wie in Schwerin oder Rostock: Aufgrund der kulturellen und rituellen Unterschiede zwischen diesen Gruppen sahen sich die alteingesessenen Juden in ihrer Lebensweise und Entscheidungsfindung innerhalb der jüdischen Gemeinde bedroht, wodurch es auch hier zu Bestrebungen zur rechtlichen Ausgrenzung der ostjüdischen Zuwanderer kam. Anders als in der Schweriner Gemeinde führten die Spannungen zwischen orthodoxem und liberalem Judentum zwar zu einem Bruch innerhalb der Gemeinde, jedoch nicht auch zu einer organisatorischen Spaltung, vermutlich aber nur deshalb, weil diese bereits zu klein geworden war. Im April 1922, als sich die Bützower Gemeinde auflösen musste, schlossen sich deren verbliebenen Mitglieder der hiesigen Gemeinde an.

Zur Machtergreifung der Nationalsozialisten begannen auch hier die offenen Repressalien gegen jüdische Einwohner, allerdings ist über die genauen Geschehnisse bis 1938 nur wenig überliefert. Anders als in anderen Mecklenburger Orten gab es hier bis zur „Reichskristallnacht“ ein Gemeindeleben der Verbliebenen, der Gottesdienst fand noch statt und es wurden durch den Kultusbeamten Kurt Schatz auch noch Kinder in der jüdische Schule unterrichtet. Der alte Vorsteher der Gemeinde, Max Jacobsen, wurde in der letzten Gemeindeversammlung am 20. Februar 1937 nochmals zum Vorsteher gewählt. Die endgültige Zäsur kam hier mit der „Reichskristallnacht“ am 9./10. November 1938. Am 10. November 1938 um 5:30 Uhr wurde die Synagoge, die Leichenhalle auf dem Friedhof und das Geschäft des Uhrmachers Lustig in Brand gesteckt. Die Lederwarenhandlung Zilker und das Trödelgeschäft Kon wurden verwüstet. Am Abend fand eine antisemitische Kundgebung auf dem Markt statt. Im Laufe des Tages waren insgesamt 12 Männer der Familien Anger, Daltrop, Hallinger, Jacobsohn, Liebmann, Löwenstein, Marcus, Marchand, Meibergen, Schatz und Becker in „Schutzhaft“ genommen, zunächst in das Landesarbeitshaus Güstrow, danach in das Gefängnis nach Alt-Strelitz gebracht worden. Am nächsten Tag wurden noch zwei weitere Männer verhaftet. Diese wurden zwar alle später wieder freigelassen, jedoch nur unter der Auflage, das Land schnellstmöglich zu verlassen. Nicht wenige gaben diesem Druck nach und flohen, jedoch nicht alle. 1941 erfolgte der Zwangsanschluss der Güstrower Gemeinde an die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland.

Im Jahr 1942 begannen die landesweiten Deportationen, die auch das Ende der meisten jüdischen Einwohner Güstrows besiegelten. Bei der Deportation am 10. Juli 1942 wurden zwölf Personen aus Güstrow nach Auschwitz gebracht: Bertha und Mathilde Frank, Max und Hertha Jacobsohn geb. Ehrlich sowie der Sohn Hans Jacobsohn aus erster Ehe, Lieschen Ehrlich geb. Goldschmidt, Dora Wittkowski geb. Rothenburg, Ella und Liselotte Nathan, Lydia Becker, Margot Becker geb. Wolff und Anni Fanny Lewinsohn. Keiner kehrte zurück. Am 11. November 1942 wurden Vera Seelig und Emmy Mitau über Berlin nach Theresienstadt deportiert. Beide starben dort. Bis Kriegsende lebten dann in Güstrow nur noch zwei Jüdinnen, die in sogenannten privilegierten Mischehen mit „Ariern“ lebten und so zumindest vor einer Deportation geschützt waren.

Schon zu DDR-Zeiten hat sich der Pastor und Kirchenhistoriker Karl Heinz Stüber um den jüdischen Friedhof von Güstrow verdient gemacht, da er sich mit dem respektlosen Umgang der Stadt mit dem Restfriedhof nicht zufrieden geben wollte. Vermutlich auch seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass zumindest der Restfriedhof gegen Ende der DDR noch ein würdiges Äußeres bekam. Nach der Wiedervereinigung haben sich vor allem die Regionalhistoriker Wilhelm Mastaler und Thomas Pilz auch mit der jüdischen Geschichte Güstrows beschäftigt. Heute zeugen neben dem Restfriedhof und einer Gedenkschrift im Gehweg vor dem ehemaligen Synagogengrundstück zahlreiche Stolpersteine in Güstrow von den ehemaligen jüdischen Einwohnern.

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(Gramenz, Jürgen / Ulmer, Sylvia - 10.08.2016)
Quellen:

  • http://www.wilhelm-mastaler.de/WM-01.htm
  • http://www.wilhelm-mastaler.de/WM-14-Wa.htm
  • Arlt, Klaus / Beyer, Constantin / Ehlers, Ingrid / Etzold, Alfred / Fahning, Kerstin Antje: Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, Wichern-Verlag, Berlin 1992
  • Borchert, Jürgen / Klose, Detlef: Was blieb... Jüdische Spuren in Mecklenburg, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung GmbH, Berlin 1994
  • Brocke, Michael / Ruthenberg, Eckehart / Schulenburg, Kai Uwe: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin), Institut Kirche und Judentum, Berlin 1994
  • Diekmann, Irene: Wegweiser durch das jüdische Mecklenburg-Vorpommern, Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1998
  • Donath, Leopold: Geschichte der Juden in Mecklenburg von den ältesten Zeiten (1266) bis auf die Gegenwart (1874), Verlag Oskar Leiner, Leipzig 1874
  • Francke, Norbert / Krieger, Bärbel: Die Familiennamen der Juden in Mecklenburg: Mehr als 2000 jüdische Familien aus 53 Orten der Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz im 18. und 19. Jahrhundert. Schriften des Vereins für jüdische Geschichte und Kultur in Mecklenburg und Vorpommern e. V., Verein für jüdische Geschichte und Kultur in Mecklenburg und Vorpommern e.V., Schwerin 2001
  • Kasten, Bernd: Verfolgung und Deportation der Juden in Mecklenburg 1938-1945, Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, Thomas Helms Verlag, Schwerin 2008
  • Landeshauptarchiv Schwerin: Rep. 2.12-4/5, Nr. 241, 632, 665 (Judenangelegenheiten)
  • Tychsen, Oluf Gerhard: Bützowische Nebenstunden, verschiedenen zur Morgenländischen Gelehrsamkeit gehörigen mehrentheils ungedruckten Sachen gewidmet, Theil 1-6, Müller, Bützow und Rostock 1766-1769

Jüdische Bevölkerungsentwicklung in Güstrow


Jüdische Bevölkerungsentwicklung in Güstrow

Familien mit Bezug zu Güstrow


Aaron, Aarons, Abraham, Abrahamson, Adler, Ahrens, Albu, Anger, Aron, Ascher, Aschner, Bacherach, Badt, Bauer, Becker, Beer, Behr, Behrend, Behrens, Bendix, Benjamin, Bergeb, Bernhard, Berthold, Beyer, Birner, Bleiweiss, Bloch, Boas, Brackenheim, Bragenheim, Bucki, Burg, Böhmer, Calmar, Caspar, Cohen, Cohn, Daltrop, Daniel, David, Davidsohn, Deffles, Donath, Ehrhardt, Ehrlich, Eichner, Elias, Engel, Esias, Feldmann, Fraenckel, Franck, Frank, Fraustädter, Freudenthal, Friede, Friedemann, Friedländer, Fränckel, Fränkel, Galitzien, Galizien, Gedalje, Gimpel, Gornitzki, Gornitzky, Grossmann, Haber, Halberstadt, Hallinger, Hamburger, Hecht, Heilmann, Hertz, Herz, Herzberg, Heymann, Hinrichs, Hinrichsen, Hirsch, Hirschburg, Hirschfeld, Holländer, Isaac, Israel, Itzig, Jacob, Jacobs, Jacobsen, Jacobsohn, Jacobson, Jaffe, Jahn, Jastrowitz, Joachim, Jonas, Joseph, Josephy, Kallmann, Kapulki, Keibel, Kohen, Kon, Koutu, Kroll, Kychenthal, Landsberg, Langfeldt, Leo, Levetzow, Levin, Levy, Lewinsohn, Liebenthal, Liebmann, Liepmann, Lilienfeld, Lilienfeldt, Lilienthal, Liwschütz, Loeb, Loeser, Lorentz, Louis, Ludwig, Lustig, Lychenheim, Löser, Löwe, Löwenberg, Löwenherz, Löwenstein, Löwenthal, Löwi, Löwy, Magnus, Mannfeld, Mansfeld, Marchand, Marcus, Mass, Meibergen, Mendel, Meyer, Michaelis, Michaels, Michaelsen, Michelsen, Minden, Mitau, Moses, Müller, Nathan, Nathansohn, Nathanson, Neufeld, Neumann, Oppen/Oppenheimer, Oppenheim, Philipp, Philippson, Pincus, Reichel, Rosenthal, Roth, Rothenburg, Ruben, Rudolphi, Sachs, Salomon, Samenfeld, Samter, Samuel, Saul, Schatz, Schickler, Schlesinger, Schlomann, Schnautzer, Schweick, Seelig, Selig, Selmann, Simon, Simonson, Sohrauer, Soldin, Spiro, Steinberg, Steinweg, Steinweg, Stensch, Stern, Tobias, Wald, Wallach, Walter, Weil, Weinberg, Windholz, Windmüller, Wittkowski, Wolff, Wolffsohn, Wolfleff, Wulff, Würzburg, Zilker, Zodikow

Persönlichkeiten


Bekannte Holocaust-Opfer (68)


  • Siegfried Albu
  • Benno Becker
  • Lydia Becker geb. Danziger
  • Richard Bragenheim
  • Oscar Bragenheim
  • Martin Bragenheim
  • Erna Bragenheim
  • Hans Bragenheim
  • Henriette Cohn geb. Bragenheim
  • Else Cohn geb. Hirsch
  • Joseph Daltrop
  • Jenny Davidowsky geb. Loeser
  • Lieschen Ehrlich geb. Goldschmidt
  • Ruth Epstein geb. Steinweg
  • Nycha Fliesswasser geb. Kramkinal, verw. Grossmann
  • Cilly Fliesswasser geb. Grossmann
  • Bertha Frank geb. Marcus
  • Mathilde Frank
  • Pauline Freels geb. Rosenthal
  • Leopold Friedländer
  • Semmi Gornitzky
  • Hermann Hallinger
  • Grünlaub Recha Hallinger
  • Benno Heymann
  • Nelly Hirsch
  • Margot Hurwitz geb. Friede
  • Margot Hurwitz geb. Friede
  • Magda Israel
  • Max Jacobsohn
  • Hertha Jacobsohn geb. Ehrlich
  • Max Jacobsohn
  • Hans Jacobsohn
  • Ehrlich Herta Jacobsohn
  • Henny Henriette Jacobson
  • Mary (Miriam) Jacobson geb. Rothenburg
  • Anna Josephy geb. Hinrichsen
  • Anna Josephy geb. Cohen
  • Clara Krebs geb. Löwi
  • Anni Lewinsohn geb. Mitau
  • Manfred Liwschütz
  • Magda Louis geb. Seelig
  • Ida Marchand geb. Grünebaum
  • Julius (Jeremias) Marcus
  • Rosalie Marcus
  • Ella Marcus
  • Emmy Mitau geb. Lilienfeld
  • Liane Moses
  • Werner Moses
  • Liselotte Nathan
  • Ella Nathan
  • Rosa Rothenburg
  • Kurt Schatz
  • Artur Schatz
  • Judith Schatz
  • Miriam Schatz geb. Natanzon
  • Julius Schnauzer
  • Leonhard Seelig
  • Pionkowski Vera Seelig
  • Reinhold Walter Seelig
  • Vera Seelig geb. Pionkowski
  • Denny Stern
  • Wolff Feiga Stern
  • Magda Thomsen geb. Rosenthal
  • Rosalie Weinberg geb. Marcus
  • Marianne Wittkowski
  • Charlotte Wittkowski
  • Dora Wittkowski geb. Rothenburg
  • Margot Wolff geb. Becker

Stolpersteine: 29


  • Baustraße 34
    • Adolf (Abraham) Grossmann
    • Bernhard Grossmann
    • Jacob Grossmann
    • Benjamin Grossmann
    • Nycha Fliesswasser geb. KramKinal, verw. Grossmann
    • Cilly Fliesswasser geb. Grossmann
  • Hansenstraße 1
    • Lieschen Ehrlich geb. Goldschmidt
    • Hans Jacobsohn
    • Max Jacobsohn
    • Hertha Jacobsohn geb. Ehrlich
    • Benno Becker
    • Danziger Lydia Becker
    • Becker Margot Wolff
    • Denny Wolff
    • Max Jacobsohn
    • Ehrlich Herta Jacobsohn
  • Domstraße 5
    • Mathilde Frank geb. Hirschburg
    • Bertha Frank geb. Marcus
    • Hermann Hallinger
    • Grünlaub Recha Hallinger
    • Wolf Feiga Stern
  • Krönchenhagen 12-13
    • Kurt Schatz
    • Judith Schatz
    • Artur Schatz
    • Miriam Schatz geb. Natanson
  • Domstraße 6
    • Rothenburg Dora Wittkowski
    • Marianne Wittkowski
    • Charlotte Wittkowski
  • Krönchenhagen 13
    • Pionkowski Vera Seelig

Veröffentlichungen zu den Juden von Güstrow


Publikationen


  • Mercantilisches Addreßbuch der Großherzogthümer Meckl.-Schwerin u. -Strelitz, worin: die Addressen der Magistratspersonen der Städte, der weltlich obrigkeitlichen Beamten der Flecken, der Accise- und Postbeamten, fremden Consuls, Advocaten, Apotheker, Kaufleute, Fabrikanten, Manufacteurs, Buchhändler, Gasthofinhaber und anderer dazu qualificirende Handels- oder industrielle Geschäfte treibende Leute in den Großherzopthümern, wie auch: bei jedem entsprechenden Orte Angabe seiner Wolkszahl, Meilenzeiger, Notizen über Schiffs-, Fuhrgelegenheiten etc.
  • Adreßbücher über und für den Gewerbe- und Handelsstand der Großherzogthümer Mecklenburg-Schwerin und Strelitz
  • Arlt, Klaus / Beyer, Constantin / Ehlers, Ingrid / Etzold, Alfred / Fahning, Kerstin Antje: Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen
  • Bomhoff, Hartmut: Israel Jacobson: Wegbereiter jüdischer Emazipation, Jüdische Miniaturen, Bd. 101
  • Borchert, Jürgen / Klose, Detlef: Was blieb... Jüdische Spuren in Mecklenburg
  • Buddrus, Michael / Fritzlar, Sigrid: Die Städte Mecklenburgs im Dritten Reich: ein Handbuch zur Stadtentwicklung im Nationalsozialismus, ergänzt durch ein biographisches Lexikon der Bürgermeister, Stadträte und Ratsherren
  • Diekmann, Irene: Wegweiser durch das jüdische Mecklenburg-Vorpommern
  • Fischer, Gudrun: „Unser Land spie uns aus": Jüdische Frauen auf der Flucht vor dem Naziterror nach Brasilien
  • Förderverein Region Güstrow e.V.: Jüdische Familien in Güstrow (Teil 1), Erinnern - Gedenken - Mahnen
  • Förderverein Region Güstrow e.V.: Spuren jüdischer Geschichte in Güstrow
  • Förderverein Region Güstrow e.V. / Korn, R.: Güstrower Juden 1933-1942: Begleitheft zur Ausstellung 09.-26. November 1999, Veranstaltung des ABM-Projektes "Juden in Güstrow" des Fördervereins Region Güstrow e.V., der Stadt Güstrow mit Unterstützung des Max-Samuel-Hauses Rostock
  • Förderverein Region Güstrow e.V. / Ruhnow, Sarah: Stolpersteine in Güstrow (Broschüre)
  • Kasten, Bernd: Verfolgung und Deportation der Juden in Mecklenburg 1938-1945
  • Winter, Signe: Wie findet man einen jüdischen Friedhof: Spurensuche in Güstrow
  • Drewelow, Dirk / Korn, Rosmarie / Weltzien, Solveig: Güstrow
    In: Diekmann, Irene: Wegweiser durch das jüdische Mecklenburg-Vorpommern, Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1998, S. 128-141
  • Grossmann, Abraham: Erinnerungen eines polnischstämmigen Juden aus Güstrow an die "Polenaktion" 1938
    In: Zeitgeschichte regional, Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern, Heft 2/2015, S. 94-98
  • Hachtmann, Folker: Güstrow - eine Stadt, in der Juden lebten
    In: Betrachtungen 2003, S. 56–58
  • Helbig, Annekathrin: Konversion, Kindheit und Jugend - Taufen jüdischer Kinder im 18. Jahrhundert
    In: Verein für kritische Geschichtsschreibung e. V. (Hrsg.): WerkstattGeschichte, Heft 63 (2013), Klartext Verlag, S. 45-60
  • Korn, R. / Weltzien, S.: Die jüdische Gemeinde - Ein Stück Güstrower Vergangenheit
    In: Güstrower Jahrbuch 1999 (1998), S. 294-297
  • Korn, Rosemarie: Der Lebensweg der jüdischen Familie Daltrop aus Güstrow
    In: LHV-MV, Heft 14, Schwerin 2005
  • Struck, Hanna: Juden in Mecklenburg-Vorpommern: Geschichte und Gegenwart
    In: Romberg, Otto R. / Urban-Fahr, Susanne (Hrsg.): Juden in Deutschland nach 1945: Bürger oder „Mit“-Bürger?, Tribüne-Verlag, Frankfurt am Main 1999, S. 108-117
  • Vensky, Erla: Juden im Kreis Demmin
    In: Heitmann, Margret / Schoeps, Julius H. (Hrsg.): „Halte fern dem ganzen Lande jedes Verderben ...“: Geschichte und Kultur der Juden in Pommern, Hildesheim/Zürich/New York 1995, S. 193-207
  • Voß, Gerhard: Jüdische Friedhöfe in Mecklenburg – eine Bestandsaufnahme
    In: Studienhefte zur Mecklenburgischen Kirchengeschichte, Heft 1 (1993), S. 5-15
  • Mastaler, Wilhelm: Jüdische Friedhöfe in Güstrow
  • Mastaler, Wilhelm: Der steinige Weg der Güstrower Juden
  • Raum, Carlotta / AG „1000 Jahre Mecklenburg“ beim Landkreis Güstrow: Aus der Geschichte der Mecklenburger Juden: Krakow am See, Bützow, Laage, Teterow, Güstrow ; eine Ausstellung des Landkreises Güstrow zum Jubiläum „1000 Jahre Mecklenburg“

Dokumente mit Bezug zu den Juden von Güstrow


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Beschreibung Zeitpunkt/Zeitraum Typ
Auszug aller privilegirten Juden und was selbige Laut der, mittelst Herzoglich Verordnung vom 20. Septbr. 1760 Communicirten Specification An Schutz-Geld Zur Herzoglich. Renterey von Anno 1749 bis zum Termino Trinitatis 1760 bezahlet haben, und darauf nach infinuation gedachter Specification, nemlich den 1ten Octobr. 1760 Restiren. 1749-1760 Transkript
General-Verzeichniß der in den Städten des Großherzogthums Mecklenburg Schwerin privilegirten sämmtlichen Schutz-Juden 3. Januar 1825 Transkript